knabstrupper-af-hyldgard
  Gedanken
 

Liebe Besucher,

hier möchte ich euch völlig wertfrei meine Gedanken zur Knabstrupperzucht mitteilen, ich möchte niemanden diskriminieren oder Zuchtziele beurteilen. Es sind hier einfach Gedanken, die mir schon immer durch den Kopf gehen.

Angefangen hat es damals mit der IG Knabstrupper, damals wurde noch Wert auf das getupfte Aussehen gelegt und so lief das Tupfenpony, der normale Knabstrupper und der Sportliche irgendwie alles unter Knabstrupper. Damals wurden dann noch Kategorien Pony-Knabstrupper, Knabstrupper und sportlicher Knabstrupper dazugenommen, wenn ich mich recht erinnere. Auch war der einfarbige Knabstrupper weniger wert, also nicht erwünscht.

Nun ist es ja mittlerweile so, dass man als Knabstrupperliebhaber seine liebe Not hat den idealen Knabbi für sich zu finden. Es gibt, sportlich, barock, klassisch oder nur Knabstrupper.

Dann werden um den Reinheitsgrad der Zucht zu definieren angegeben, wieviele Knabbis in welcher Generation auch Knabstrupper sind. Wenn ihr rechts auf die Bilder klickt, seht ihr die Stammbäume.

Ich geb euch das mal als Beispiel, angefangen mit meiner uralten Eline, die noch eine Stammstute aus Dänemark ist. Bei ihr wären nur 5 Knabstrupper von 8 in der 3. Generation Knabbis, nicht weil sie ein Mix ist, sondern weil dort eben erst die Knabstrupperzucht begonnen hat, früher gabs einfach keine richtigen Papiere oder unvollständige Aufzeichnungen. Sie hat ihre dänischen orginal-Knabstrupperpapiere und wurde auch im Zuchtverband Schleswig Holstein als Hauptstammbuchstute eingetragen. Also Reinzucht, dieser Begriff stammt aus der Anfangszeit der intensiven Erhaltungszucht für den Knabstrupper.

Dann unsere Floh, sie hat Knabstrupperpapiere vom ZFDP, ist da aber eigentlich ein Knabstrupper-Appaloosa Mix, bekam aber dennoch die Bezeichnung Knabstrupper, sogesehen der moderene Knabstrupper.
Zähl ich bei ihr die 3. Generation (Urgroßeltern) hat sie 8 Appaloosas und 8 Knabstrupper. Nun ist sie aber ein Sonderfall, denn gehe ich eine Generation weiter hinter, so ist in ihrer Knabstrupperlinie Duncans Sun Spot als Knabstrupper drin, der aber eigentlich ein Appaloosa ist, weil seine Eltern kanadische Appis waren, er aber irgendwie in Dänemark damals als Knabbi eingetragen wurde. Sogesehen hätte sie eigentlich mehr Äppiblut als Knabbiblut. Zudem sorgte sie mit ihrer Mutter Flika (ohne c) af Mesballe (von Oberst af Mesballe und Mette) schon für einige Verwirrung, den es gibt soviel ich weiß noch die Flicka af Mesballe (von Oberst af Mesballe und Kaja af Mesballe) und dann nochmal eine Flicka af Mesballe (von Niro af Thorsager und Linda af Mesballe).

Bei Sebastina sind in der 3. Generation 8 von 8 Knabbis, sie geht ebenfalls auf die wenigen alten Linien zurück, aber eine Generation weiter hinten sind eben auch die Begründer der Knabstrupperzucht drin, deren Abstammung nicht so ganz klar ist, aber da hört es bei allen Knabbis auf. Da ihre Abstammung aber so *rein* ist bekam sie die Papiere als Knabstrupper klassisch, also Orginalzucht, genauso wie unsere Pie`s Beauty af Coco (Samantha).

Was ich damit eigentlich sagen will ist, das Generationen zählen gar nicht so einfach und aufschlussreich ist. Hätte Basti oder Eline schon viele Ur-Ur Enkel wäre es einfacher. Genauso bei Floh, da würde irgendwann die Äppilinie rausgezüchtet sein.

Aber eben grad durch die Einzüchtungen unterscheiden sich Knabstrupper so stark, es gibt kleine stämmige, große sportliche, kleine zierliche und große schwere Knabstrupper. Wobei ich finde, dass keiner schlechter oder besser ist. Letztlich sucht doch der Reiter ein für sich passendes Pferd, der eine steht auf Farbe, will aber Distanzen gehen, der käme mit meiner Basti nicht weit, da wäre Floh ideal. Blöd ist es allerdings, wenn man einen Knabstrupper mit Schimmelgen erwischt (schimmel sind in der Zucht verboten), denn dann kauft man sich ein herrlich tupfiges Fohlen, das dann im Alter seine Punkte verliert und weiß wird.

Floh persönlich liegt mir gar nicht, mir ist sie einfach zu groß und hat nicht die bequemen barocken Gänge. Eline ist vom Temperament nicht gerade einfach, was ich auf ihre Hugin-Linie zurückführe, sie sucht sich definitiv ihre Menschen selber aus und das auch noch mit fast 30 Jahren. Ihr Sohn ist auch nicht so einfach. Wobei beide mit ihren Menschen das perfekte Team bilden.

Bei Elines Sohn gibts auch noch so Ungereimtheiten. Er hatte Papiere und wurde auch mit Knabstrupperpapieren von der Züchterin verkauft. Nach 24 Jahren lernte ich durch Zufall seine Besitzerin kennen und die hatte ihn irgendwann ohne Papiere, als Knabstrupper-Norwegermix gekauft ... also läuft doch irgendwo ein Tupfenpferd mit Cäsars Papieren rum!

Was mir eben ungemein auffällt ist, dass sich der Charakter und das Aussehen eben gerade durch die verschiedenen Zuchtrichtungen extrem unterscheiden und man das wirklich vor dem Kauf wissen sollte. Ich hatte so ein negativ-Beispiel im Freundeskreis. Eine Bekannte fährt total auf meine Eline und Basti ab und will unbedingt einen Knabstrupper, klein, barock und cool. Kauft sich dann ein Fohlen mit Papieren, schaut auch nicht, weil Knabstrupper ist Knabstrupper und dem Laien sagen die Namen auch nicht viel. Das Kerlchen wächst und wächst und wird groß und dünn, als ich sie mal wieder traf, war sie ganz traurig, hatte ihren Knabbi gegen einen Norweger getauscht, weil ihr Knabbi leider ein halber Trakehner war und eben alles vom Trakehner geerbt hatte, außer die Farbe. Den Trakehner-Knabbi hat nun eine andere Bekannte, die flott und lange Strecken reitet und ist total begeisert, obwohl sie meine zwei Mädels nicht mag, die sind ihr zu klein und rund.

Hmmmm ... hätte man das vorher gewußt oder gewußt dass man danach fragen soll, dann wärs doch besser gewesen. Mir erschließt sich einfach der Sinn nicht, wenn man gemischte Knabstrupper züchtet, warum man das dann nicht offen sagen kann. Ich denke jeder Züchter hat sein Zuchtziel und sollte dann auch dazu stehen, wenn er in einer Anpaarung einen Sinn sieht.

Definitiv ist es auch so, dass es wenig Linien gibt, meine Mädels also alle irgendwie untereinander verwandt sind. Manchmal gibt es noch Halbknabstrupper aus alten Linien die dank des Internets plötzlich auftauchen, da finde ich es auch gut, wenn man diese dann in die Zucht nimmt um wenigstens ein paar Eigenschaften dieser Linie zu retten oder mit Bedacht passendes Fremdblut einkreuzt.

Da nützen auch keine neuen Zuchtbücher oder dergleichen, denn der normale Käufer geht davon aus, dass wenn in den Papieren Knabstrupper steht, es auch ein Knabstrupper ist und kein Knabstrupper x Irgendwas. Wer weiß schon, das der Knabstrupper dann beim ZFDP Knabstrupper klassisch Papiere bekommt, wenn es Knabstrupper x Knabstrupper ist. Oder das eben irgendwo ein Schimmel drin war und das hübsche Punktefohlen im Alter von drei Jahren anfängt zum reinweißen Schimmel zu werden.

Man kann nun arrgumentieren, dass seriöse Züchter das einen auch sagen, aber als Neuling kenne ich doch die seriösen Züchter nicht ...

Nicht vergessen darf man auch die vielen Reiter, denen Papiere generell egal sind, die nur ein nettes Pferd in Tupfenoptik suchen. Und gerade da macht man durch das Zucht-Wirrwar den unserösen Händlern den Weg bereit. Gerade so verbreitet sich die Meinung, dass Papiere unwichtig sind, wenn sich Züchter einer Rasse schon nicht einig sind und die gegensätzliche Zuchtziele untereinander schlecht reden. Meiner Meinung nach sollte die Werbetrommel für den Knabstrupper mehr gerührt werden und dies völlig unabhängig. Knabstrupper sind in ihrer Vielfalt einfach tolle Pferde und wirklich in allen Disziplinen einzusetzen. Man sollte nicht trendigen Moderassen nacheifern sondern seinen Vorstellungen treu bleiben.

Ich persönlich bin eigentlich ein Sonderfall, ich kam auf den Knabbi, weil ich damals einen Appaloosa oder was Buntes suchte, die Rasse Knabstrupper kannte ich bis dahin gar nicht. Meine Eline war aber für mich perfekt  und so war mir klar, dass das Nachfolgepferd wieder ein barocker Knabbi sein sollte, da ich im Normalfall keine Mixe mag, egal von welcher Rasse.
Meine Tochter reitet nun western, wollte aber lieber einen Appaloosa und so habe ich damals nach Beiden gesucht und da kam uns Floh sogesehen gerade recht, da hatten wir beide was wir wollten. Allerdings verstehen die wenigsten Leute, warum sie Knabstrupper Papiere hat, vom APHC wurde sie abgelehnt.

Kurz und knapp, wer sich für einen Knabstrupper intressiert soll wirklich mal diverse Seiten wälzen und auch unbedingt nach dem Stammbaum fragen, denn Papiere alleine sagen wenig aus. Er sollte sich auch überlegen, wie sein Knabbi mal aussehen sollte und was er mit ihm machen will. Die serösen Züchter erläutern gerne wertfrei ihre Zuchtvorstellungen und wie die Eigenschaften/Eignungen ihrer Knabbis sind und verweisen dann im Normalfall gerne an einen Kollegen, der vielleicht das passende züchtet. Und ein Knabstrupper mit Papieren ist nicht unbedingt teurer, als ein Tupfenpferd vom Händler. Papiere geben einen zumindest in der heutigen Zeit die Sicherheit, das Alter und Elterntiere stimmen und sich der Züchter bei der Aufzucht Mühe gegeben hat und das Fohlen den besten Start ins Leben bekam. Ein paar Euros mehr beim Kaufpreis, spart man sich leicht in einem Knabbileben an Tierarztkosten.

In meiner Linkliste sind auch einge gute Seiten, bei denen man die Hengstlinien verfolgen kann, Achtung allerdings bei www.allbreedpedigree.com/ dort kann man sich die Stammbäume anzeigen lassen und auch einge Verkäufer verweisen darauf, aber dort stimmen nicht alle Pedigrees. Was allerdings von den Erstellern keine Absicht ist, wie mir gesagt wurde, dort muß das System wenn man nicht aufpasst beim editieren plötzlich einen Knabstrupper gegen eine andere Rasse austauschen, sofern das Pferd den gleichen Namen hat.

Und wer das Getupfte nicht mag, den Knabstrupper gibt es auch in einfarbig und nicht alles mit Punkten ist ein Knabstrupper

Heike auf ihren Criollo Herrn Tüpfel

p.s. sollte irgendwas in meinen Gedanken falsch sein, dann bitte gerne per Mail mitteilen, ich bin kein Züchter, versuche aber seit 20 Jahren bei der Knabstrupperzucht durchzublicken.

Gutes Buch zum Knabstrupper gab es von Bent Branderup, das allerdings leider nur noch gebraucht zu erwerben ist.


 
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