Auszug aus: Arrow http://www.diss.fu-berlin.de/2006/147/litue.pdf
2.2.4 Plattenepithelkarzinom
Plattenepithelkarzinome der Haut bestehen aus inselförmigen, strangartigen und
trabekulären invasiv-wachsenden epithelialen Zellen, die fast immer in Kontakt zur
oberflächlichen Epidermis stehen, wo sie die Basalmembran durchbrochen haben.
Häufig findet man Formationen aus „Hornperlen“ (konzentrische Lamellen aus
Keratin im Tumor) innerhalb invasiv-wachsender neoplastischer Zellen. In den
meisten Plattenepithelkarzinomen sind interzelluläre „Brücken“ (gap junctions)
erkennbar. Das zytologische Bild der Tumorzelle ist variabel und abhängig vom Grad
ihrer Differenzierung. In vielen Exemplaren sind die Zellen und ihre Nuklei sehr groß,
die Nuklei sind hyperchromatisch und das Chromatin erscheint oft „geklumpt“. Die
Nukleoli variieren stark in ihrer Größe und sind teilweise sehr prominent. Gut
differenzierte Tumoren zeigen gut differenzierte Hornperlen, wobei schlechter
differenzierte Tumoren nur vereinzelte Keratinisationen einzelner Zellen aufweisen
(Garma-Avina 1994). Häufig findet man reaktive Fibrosen in der umgebenden Dermis
und dem subkutanen Gewebe als Reaktion auf die invasiven wachsenden
Plattenepithelzellen. Zusätzlich werden zahlreiche Plasmazellen im Stroma
gefunden. In einigen Tumoren, vornehmlich in Arealen mit Keratinisierung ist eine
Infiltration mit neutrophilen Granulozyten nachweisbar.
Zusätzlich können zwei ungewöhnliche histologische Variationen des
Plattenepithelkarzinoms auftreten:
a. Akantholytisches Plattenepithelkarzinom
Durch Dyshäsion und Degeneration von neoplastischen Zellen resultiert eine
Zyste mit peripheren Schichten neoplastischer Zellen, die ein
pseudogranuläres Material produzierenb.
Spindelzell-Plattenepithelkarzinom
Neoplastische Zellen sind fusiform angeordnet, wobei lichtmikroskopisch
eine Differenzierung zu Stromazellen schwierig ist. Cytokeratin-Färbungen
sind häufig positiv und helfen hierdurch bei der Identifizierung dieser seltenen
Tumorart als Plattenepithelkarzinom (Goldschmidt et al. 199
.
Das Plattenepithelkarzinom der Haut beim Pferd tritt vorzugweise an Vulva oder
Penis sowie Augenlidern auf (Strafuss 1976).